An apple a day keeps the doctor away
Im Apple App-Store befinden sich derzeit rund 1,2 Millionen Apps, bei Google Play sogar rund 1,3 Millionen. Die kleinen Anwendungen für Smartphone und Tablet sollen den Alltag bereichern und für jede Lebenslage die passende, hilfreiche Funktion liefern. Von Spielen zum Zeitvertreib über Einkaufsführer bis hin zur Navigations-App ist jedes erdenkliche Thema abgedeckt und mit rund 55.000 Anwendungen natürlich auch das der Medizin. Doch genau diese „Health-Apps“ bereiten dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) derzeit ein wenig Kopfzerbrechen.
Nutzen und Risiken abwägen
Computer und Software sind schon lange nicht mehr aus dem professionellen Medizinwesen wegzudenken und mit zunehmender Popularität mobiler Endgeräte werde auch immer mehr Gesundheits-Apps für den Privatbereich verkauft und genutzt. Diese können laut Karl Broich, dem Präsidenten des BfArM, durchaus hilfreich sein, allerdings auch schnell gefährlich werden, weil zum einen die Grenzen zwischen Wellness- und Medizin-Anwendungen zunehmend fließender werden und zum anderen keine App jemals eine Diagnose oder Therapie ersetzen kann. Damit Verbraucher auch wirklich auf Medizin-Apps vertrauen können, seien noch viele Regulierungen und Kontrollen gegenüber den Anbietern solcher Anwendungen notwendig.
Unternehmen riechen Lunte – Medizindaten für alle!
Apple betonte bereits, dass der digitale Gesundheitsmarkt derzeit noch deutlich unterschätzt werde und legte mit seinem HealthKit und ResearchKit bereits den Grundstein, für einen massiven Ausbau des Segments. Wo heute noch im privaten Rahmen Puls- oder Blutdruckmessungen durchgeführt und ausgewertet werden, soll künftig über den Datenaustausch sogar an klinischen Studien über das Smartphone teilgenommen werden können. Mit den so entstehenden Möglichkeiten, wachsen natürlich auch die Datenschutzrisiken und die Anpassungen des rechtlichen Rahmens wird den voraussichtlich rasant wachsenden Markt zunächst wohl wieder ausbremsen müssen.