Bekannte Markennamen darf man nicht ändern! – Oder doch?
Etablierte Markennamen bzw. Brands darf man nicht ändern, niemals, auf gar keinen Fall – so heißt es oft. Warum ändert dann aber Budweiser, DAS amerikanische Bier schlechthin, plötzlich seinen Namen in „America“? Natürlich nicht ohne Hintergedanken, und im Falle des Biers ist dieser sogar ziemlich werbewirksam.
America is in your hands
Amerika liegt in deinen Händen
Mit der Namensänderung von „Budweiser“ vollzieht die Brauerei Anheuser-Busch einen geradezu genialen Marketingschachzug und nutzt den Wahlkampf in den USA zu ihrem eigenen Vorteil. Denn das weltbekannte Bier heißt nun „America“ und wird zum abkühlenden Begleiter in der heißen Phase des Wahlkampfes stilisiert, indem die Bürger nicht nur ein „Bud“ trinken, wie das Bier in seiner abgekürzten Koseform genannt wird, sondern mit dem Kauf einer Dose gleich ganz Amerika in den Händen halten. Das ist ein Appell an den Patriotismus und das ist der Versuch eines Hypes, der sich mit den Wellen des US-typisch hitzigen Wahlkampfes nach oben schaukeln wird. Gelungen ist die Aktion schon jetzt, denn die Anzahl der Schlagzeilen zum Namenswechsel nahm rasant zu und der steigende Umsatz wird nicht lange auf sich warten lassen.
„Aus Raider wird jetzt Twix…
…sonst ändert sich nix!“
Nicht immer steckt hinter dem Namenswechsel einer Marke eine ausgeklügelte Kampagne, sondern wie im Falle des kultigen Schoko-Karamell-Keks-Riegels Twix kann auch mal ein kleines Problemchen die Ursache sein: „Raider“ heißt auf Englisch Plünderer oder Räuber. Kein Wunder also, dass der zum globalen Konzern gewachsene Hersteller nicht mehr allzu glücklich mit dem deutschen Namen des Produktes war und in einer Übergangsphase kurzerhand den Markennamen änderte. Dass sich dies nicht negativ auf das Produkt auswirken muss, zeigt das Phänomen, das der Namenswechsel von „Raider“ zu „Twix“ mit sich brachte. Der bekannte Spruch, der Anfang der 1990er Jahre fast pausenlos über den TV-Bildschirm flimmerte, wurde fast zum Synonym für Dinge, bei denen sich zwar der Name ändert, aber ansonsten alles beim Alten bleibt.
Einmal hin und zurück
Aus America wird wieder Budweiser
Wenn im November die Würfel um den neuen „mächtigsten Mann der Welt“ gefallen sind, wird es kein „America“ mehr geben. Nein, das ist keine bösartige Anspielung auf einen möglichen Sieg von Donald Trump, sondern der strategische Plan von Anheuser-Busch: Nach den Wahlen werden die Bieretiketten wie gewohnt wieder vom Budweiser-Schriftzug geziert und so einfach wird aus einem vermeintlich gefährlichen Namenswechsel ein echter Coup.