Kurioses Wissen aus dem Mediendschungel, heute: Top-Level-Domains
Wetter, Autos, Krankheiten: Das sind klassische Themen vom Smalltalk beim Bäcker bis hin zum Gespräch mit entfernten Verwandten auf der alljährlichen Familienfeier. Wie Sie uns kennen, sagen wir dazu: Das geht besser. Hier ein echt kurioser Fall aus dem Mediendschungel.
Domain oder nicht Domain?
Das ist hier die Frage
Top-Level-Domains sind die Endungen der Internetadressen hinter dem Punkt. Diese sind in vier Kategorien unterteilt:
- Die Top-Level-Domain steht für eine Länderkennung, wie zum Beispiel für Deutschland bei dem .de. Diese ccTLDs (country code Top-Level-Domains) bestehen immer aus exakt zwei Buchstaben.
- Die allgemeine ungesponserte Top-Level-Domain (uTLD) ist von jedem nutzbar und steht Pate für bestimmte Gruppen, z.B. .com (commercial), .biz (business) oder .org (organization).
- Die gesponserte Top-Level-Domain (sTLD) ist nicht von jedem Nutzbar und steht für konkrete Organisationen, z.B. .gov (government) für die US-Regierung, .edu (education) für Bildungseinrichtungen oder .mil (military) für das Militär.
- Spezialfälle von Top-Level-Domains verweisen z.B. mit .localhost auf Seiten, die lokal auf dem Rechner aufgerufen werden oder mit .onion auf den abgeschotteten Bereich des Internets – das Darknet.
Wenn die alle eigene Domains haben, dann wollen wir auch welche
Medien-Domains als Kuriosum
Die Medien wollten natürlich eigene Domains und mindestens eine davon kennen Sie mit Sicherheit, im Einzelnen sind dies .tv für Television, .fm für Frequenzmodulation, also Internet-Radiosender, und letztlich .im für Instant Messenger. Stimmt doch, oder? Pustekuchen. Denn jetzt kommt’s. Die drei genannten Medien-Domains sind missbrauchte Länderkennungen:
- .tv = Tuvalu
- .fm = Föderierte Staaten von Mikronesien
- .im = Isle of Man
Ob die Ministaaten in Panik verfallen sind und verzweifelt versuchen, ihre Top-Level-Domains zurück zu klagen? Nein, nein, sie selbst haben sie ja genau für diese Zwecke verscherbelt. Tuvalu hat seine Domain mit dem eigens gegründeten Unternehmen DotTV für rund 50 Millionen US-Dollar vermarktet. Den Preis erhält der Zwergenstaat in jährlichen 5 Millionen-Raten, die unter anderem in den Ausbau der dortigen IT-Struktur fließen und die Aufnahmegebühr für die Vereinten Nationen sicherten.