Und das Internet vergisst doch!

1. Juni 2023

News

Wie digitale Daten aus dem Netz verschwinden

»Das Internet vergisst nicht«, heißt es oft, wenn private Urlaubsbilder auf den sozialen Netzwerken gepostet oder Fotos des Abendessens in der Online-Community geteilt werden. Die Wahrheit ist: Das stimmt so uneingeschränkt gar nicht. Denn das Internet vergisst sehr wohl, und manchmal sogar schneller und umfassender, als es den Nutzern lieb sein kann.

Millionen Songs und wertvolles Nischenwissen – einfach weg!

Myspace und Yahoo Groups nur zwei von vielen Beispielen

Bei der ältesten erhaltenen Schrift der Welt handelt es sich um das buddhistische Diamant-Sutra, ein etwa fünf Meter langes Pergament – rund schlappe 1.150 Jahre alt. Zum Vergleich hält eine moderne, externe SSD-Festplatte unter guten Bedingungen bis zu ca. 32 Jahre. Natürlich können digitale Inhalte immer weiter kopiert und erhalten werden, doch spielt auch der Faktor Mensch eine wesentliche Rolle. Denn am Beispiel Myspace, das wohl größte soziale Netzwerk für Musik zur Jahrtausendwende, wurden über 50 Millionen Songs von Nutzern einfach gelöscht. Viele konnten wieder hergestellt werden, sehr viele gingen aber verloren. Ähnlich verhielt es sich bei den Yahoo Groups. Als das Interesse der Nutzer an den vielfältigen Foren mit wertvollem Nischenwissen schwand, löschten die Verantwortlichen des Dienstes nach der Abschaltung alle Daten. Auch hier konnten Aktivisten viele Informationen sichern, doch bei Weitem nicht alles. Dasselbe kann auch künftig bei Facebook passieren, bei Instagram oder beim günstigen Cloudservice, der nach einer möglichen Pleite seine Leistungen beendet. Das macht deutlich, dass digitale Daten fragiler sind als häufig angenommen und das Internet eben doch vergessen kann.

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